> Aus der Hauschronik des Studienheims

Aus der Hauschronik des Studienheims

Kauf des alten Klosters Schönstatt 1901

Hauschronik Seite 12:

“ Sonach stand der Ausführung des Planes außer der gewöhnlichen Geldnot nichts mehr im Wege, so daß am 19. April 1901 der Kaufvertrag zustande kam, laut dessen das Kloster Schönstatt an die Missionsgesellschaft überging. Im Grundbuch der Katastergemeinde Vallendar, Band XI., Artikel 545 wurde „die Missionsanstalt der Pallottiner auf Grund der Auflassung vom 18. April 1901 als neuer Eigentümer eingetragen am 3. Juni 1901.“ – Der Kaufpreis betrug 35000, Mk. Das neu erworbene Besitztum umfaßt 2 ha 22a 70 qm und verteilt sich in folgender Weise: [8 Parzellen]. Ein Urkundenmensch würde den Bericht dieser für die Kongregation (der Pallottiner) nicht unwichtigen Erwerbung etwa folgendermaßen eingeleitet haben:

‚Im Jahre des Heils Eintausendneunhundertundeins, am neunzehnten Tage des vierten Monats, unter dem segensreichen Pontifikate Leo’s XIII. und der glorreichen Regierung des Kaisers von Deutschland Wilhelm II., als Dr. Michael Felix Korum Bischof von Trier, P. Gulielmus Whitmee General der Gesellschaft, P. Max Kugelmann Provinzial der deutschen Pallottiner und Rektor des Missionshauses zu Limburg, Nikolaus Varain aber Dekan von Engers und Pfarrer von Vallendar war, wurde der Herrn Karl Dorsemagen gehörige Teil des alten Klosters Schönstatt von der Kongregation der Pallottiner käuflich erworben. Etc. ...’

Am ersten Freitag im Juli wurde so feierlich wie möglich das erste Hochamt in der Michaelskapelle gesungen. Eine Urkunde, die das bestätigt, wurde in der andern Kapelle, die damals gerade im Entstehen begriffen war, an geeigneter Stelle eingemauert.

Gerippefund beim Kanalbau im März 1902

Hauschronik Seite 18:

Um das im Hofe vor dem Hause sich sammelnde Regenwasser abzuleiten, wurde im März ein Kanal gebaut. Derselbe beginnt neben dem Brunnen, nimmt an drei Stellen Wasser auf und mündet im Gemüsegarten in einer Senkgrube. Bei der Anlage dieser Grube stieß man auf den alten Kirchhof; auf einem Platze von ungefähr 2 m fand man 3 vollständige Gerippe, wahrscheinlich die Gebeine alter Nonnen, denen man hinter der Michaelskapelle ein neues Grab anwies ...

Instandsetzung der Michaelskapelle als

2. Oratorium 1902

Hauschronik S. 19

In der Hauskapelle hatte nur ein Altar Platz gefunden, was bei drei Priestern, die während der Woche daran zelebrierten, oft ein unliebsames Warten bedeutete. Deshalb wurde die Michaelskapelle als zweites Oratorium wieder instand gesetzt und mit einem neuen Altar versehen. Um gleichzeitig zwei Oratorien beim Hause zu haben, mußte die bischöfliche Erlaubnis eingeholt werden, die dann auch in aller Bereitwilligkeit erteilt wurde.

Verlegung von Leitungen
für das elektrische Licht 1903

Hauschronik Seite 26:

Schon im Mai 1903 hatte man mit der Anlage der Leitung für das elektrische Licht begonnen. Für diese Arbeiten wurde Br. Heinrich Tenhaf aus Limburg herübergeschickt; mit ihm kam Br. Justus Freienstein, der auch im Jahre vorher einige Zeit hier gewesen war.

Das Elektrizitätswerk fand natürlich seinen Platz in der alten Wollmühle, deren weiter Raum in mehrere Abteilungen geteilt wurde. Das Werk hat einen Dynamo von 3 – 4 Pferdekräften und eine Batterie von 60 Gefäßen, Stromstärke 110 Volt, und wird vom Kanal des Wambach getrieben. Ende September war die ganze Anlage fertig; zu allgemeiner Freude funktionierte alles aufs beste.

Klosteranlage